Die Medienlandschaft hat sich verändert. Bücher verschwinden zunehmend zu Gunsten von Filmen und Internetpublikationen. Gert Chesi reagierte auf diese Situation mit der Produktion einer Dokumentarfilmreihe.

Seit 2013 entstanden bisher 17 Filme. Die Schauplätze waren Indien, Thailand, Togo, Ghana, Benin, Bali, Burma und Äthiopien. Diese Filmreihe wird 2015 fortgesetzt und ist auch als Ergänzung zu den bereits veröffentlichen Büchern zu verstehen. Das Anliegen dieser Reihe ist es, die Ethnien der Erde im Kulturvergleich darzustellen.

Das Museum der Völker zeigt die Filme in seinen Medienräumen.

Die Medizin der schwarzen Götter / Teil 1

Magie und Heilkunst Afrikas

Ein Film von Gert Chesi

 

Die Medizin der schwarzen Götter, so hieß Gert Chesis Buch, das 1997 im Haymon Verlag erschienen ist. Magie und Heilkunst im schwarzen Kontinent waren keine sterbenden Traditionen, es waren in den Kulturen Afrikas fest verankerte Methoden, die über Jahrhunderte den Menschen als Volksmedizin hilfreich zur Seite standen. Nun haben die Bilder laufen gelernt und Gert Chesi hat zwei gleichnamige Filme gedreht, die eindrucksvoll zeigen, dass sich im Umfeld von Heilern und Voodoo-Priestern das magische Weltbild und dessen Methoden bis heute erhalten haben. Könige und Priester waren die Gesprächspartner. Sie führen in eine unbekannte Welt, die so rätselhaft wie deren religiöse Vorstellungen ist.

Mit Heilkräutern und Zauberformeln, mit Orakelsprüchen und den Botschaften der Trancemedien erstellen die Heiler ihre Diagnosen. Altes Wissen über die Wirkungen der Kräuter und oft bizarre Interpretationen verwirren westlich erzogene Menschen. Schnell wird von Betrug und Firlefanz gesprochen, doch im psychosomatischen Bereich geschehen Dingen von denen unsere Schulmedizin nur träumen kann. Einmal mehr erfahren wir, dass Afrikas Heilkunst innerhalb des autochthonen Kontext erstaunliches zu leisten vermag, auch dann, wenn aus westlicher Sicht der Tatbestand der Täuschung längst erfüllt ist.

In zwei Filmen von jeweils sechzig Minuten erklären Heiler, Priester und Patienten die Systeme afrikanischer Medizinen, und orakulärer Diagnosen. Wir werden Zeugen von geheimnisvollen Riten und magischen Waschungen, von Blutopfern und Trancetänzerinnen, die ihre Identität zugunsten der Ahnengeister aufgegeben haben. Nur wenigen ist bisher der Zugang zu geheimen Zeremonien gewährt worden. Gert Chesi ist seit vierzig Jahren dabei, wenn Afrikas Götter ihre Medien reiten.  

Äthiopien - Eine Zeitreise

Ein Film von Gert Chesi

 

Unsere Reise führt von Addis Abeba nach dem Süden. Die Völker des Omo-Tales sind unser Ziel und am Weg dorthin treffen wir auf verschiedene Stämme und Clans, die neuerdings durch eine Straße miteinander verbunden sind. Baumwollplantagen und Zuckerrohrfabriken sind geplant, da geht Weideland verloren und Konflikte zwischen den indigenen Völkern und der Regierung sind vorprogrammiert.

Wir sind zu Gast bei den Oromo, den Dirachi und den Konso, im Süden, nahe der Grenze zu Kenia, wecken die Banna, Kara, Hamar und Mursi unser Interesse. Eine Zeitreise führt uns Jahrhunderte in die Vergangenheit. Im Süden Äthiopiens stehen die Menschen an der Schwelle eines Wandels, der alte Kulturen und Traditionen bedroht. Nicht alles was in diesen Jahren verlorengeht, ist wert, erhalten zu werden, doch es ist wert, dokumentiert zu werden.

Der vorliegende Film ist eine Bestandsaufnahme, die sich mit sterbenden Kulturen befasst. Es werden keine Lösungen angeboten, aber viele Fragen gestellt, auf deren Antworten man gespannt sein kann.

Burma - Buddhas Erben

Ein Film von Gert Chesi

 

Burma, ein Land das sich nach einer langen von politischen Repressionen gezeichneten Epoche langsam öffnet. Hier finden wir die ältesten Zeugen buddhistischer Vergangenheit, und zugleich die neuesten Bestrebungen, deren architektonische Zeugnisse neu zu gestalten und zu beleben. Die alten und neuen Tempelanlagen haben sich als lukrativ erwiesen, besonders dann, wenn sie beeindruckend groß oder verschwenderisch sind. Tausende Kilo reines Gold, das vermag, wie die Ruinenfelder von Bagan mit mehr als 2000 Heiligtümern zu beeindrucken. Aber auch die Heiligtümer von Yangon faszinieren, ob sie nun alt oder neu sind. Neben den bedeutendsten Kulturstädten werden auch traditionelle Handwerkstechniken gezeigt. 

TANZENDE SCHATTEN - Puppentheater in Thailand

Ein Film von Gert Chesi

 

Die Ursprünge des Puppentheaters findet man im Süden Thailands, in der Provinz Patalung. Hier werden seit hunderten von Jahren die Helden der Ramakian aus Pergament geschnitten und als Schattenfiguren auf weiße Tücher projiziert. Ganz anders hat sich das Puppenspiel in Bangkok entwickelt. Nachdem es vor hundert Jahren fast verschwunden war, erweckte es Joe Louis zu neuem Leben. Die Helden des Puppenspieles stammen aus dem hinduistischen Ramayana Epos. Dieses wurde in Thailand modifiziert und entwickelte sich zum festen Bestandteil lokaler Kultur. Im Königspalast erzählen herrliche Wandbilder von den Heldentaten der Vorfahren. Das königliche Khon Theater bot ihnen eine Bühne. Gert Chesi hat die wichtigsten Schauplätze festgehalten und Gespräche mit den Protagonisten geführt.

 

Buddhas Glanz und Elend

Ein Film von Gert Chesi

 

Über Glanz und Elend des Buddhismus handelt dieser Film. Nicht die Lehre Gautama Siddhartas steht im Mittelpunkt unserer Betrachtung, sondern die Art wie sie von Gläubigen umgesetzt wird. Vordergründige Geschäftstüchtigkeit und milliardenschwere Tempelanlagen lassen keine Not und kein Elend erkennen. Dieses hat sich dem materiellen Erscheinungsbild längst entzogen. Das Elend, von dem hier die Rede ist, liegt in der Geisteshaltung der Tempelbetreiber, die mit Maßlosigkeit, Protz und Prunk zu gesellschaftlicher und politischer Macht gelangt sind. Millionen von Gläubigen unterstützen dieses System, weil im Buddhismus, wie in allen anderen Religionen, Kritiklosigkeit eine Tugend ist.

Das Lied der Strasse / Teil 2

Ein Film von Gert Chesi

 

Das Lied der Straße kennt keine Privilegien. Es verwirklicht sich dort, wo sich ein Platz und ein Publikum findet. Es stellt keine Ansprüche und ist trotzdem elitär in seiner Einzigartigkeit. Das Lied der Straße schließt nichts und niemanden aus, selbst der, der es stört, ist Teil davon. Geräusche und Lärm durchdringen es, ohne sie verlöre es seine Identität und seinen Charakter. Das Lied der Straße ist geduldig, es kennt keine Tantiemen und kein Copyright, es ist für alle da, auch für jene, die es nicht hören wollen. Es ist anspruchslos und entzieht sich jeder Kritik. Geräusche und Lärm sind ihm immanent, sie sind der Beitrag, den der Zufall liefert. Das Lied der Straße ist fordernd, denn es verlangt ein Bild, welches sein Umfeld zeigt.

Auf der Suche nach den Wurzeln thailändischer Musik haben wir viel Seltsames erlebt, Molam Sing, die Musik, die aus Laos in den Isan gelangt ist, hat uns für die lange Suche reich belohnt.

Alice Mettler - Mein Leben in Afrika

 

Dieser Film ist Alice Mettler, 81, gewidmet, die das vergangene Jahrhundert miterlebt und mit gestaltet hat. Sie wurde noch zu Lebzeiten zur Legende, weil sie in ihrem von Saharareisenden frequentierten „Buschhotel“ Chez Alice nicht nur interessante Menschen beherbergte, sondern diesen Platz auch nutzte, um afrikanische Tanz -und Musik Performances einem großen Publikum nahezubringen. Ihr soziales Engagement brachte ihr den Titel „Mami Alice“ ein, so wird sie von ihren Adoptivkindern und mittlerweile von den Dorfbewohnern genannt. In diesem Film erzählt sie aus ihrem Leben, das Ecken und Kanten hatte, aber auch unverzichtbare Momente. Wegbegleiter und Freunde äußern sich und zeichnen das Bild einer mutigen Frau, die bis heute eine engagierte Streiterin geblieben ist.

Das Lied der Straße / Teil 1

Ein Film von Gert Chesi

 

Abseits der Metropolen aber auch abseits der großen Hoffnungen existiert weltweit eine Szene, die aus Künstlern, Musikern, Dichtern und Sängern besteht, aus Talenten die sich nicht profilieren konnten, aber auch aus solchen, die aus unterschiedlichsten Gründen ihren Künsten verbunden sind. Gert Chesi hat in fünf Episoden das Lied der Straße dargestellt. In der Kirche, auf einem Begräbnis, auf einem Festival, aber auch in den Ruinen eines verfallenen Hotels fand er Talente, deren Schicksal er dokumentiert hat. Die Protagonisten dieser 60 minütigen Dokumentation sind Zufallsbegegnungen, deren Biografien erstaunen und verstören. Die Straßen, Kirchen und Flüchtlingscamps Togos waren die Bühne, die dem Film als Kulisse dienten. 

Buddhas unfolgsame Kinder / Teil 2

Ein Film von Gert Chesi

 

Der zweite Teil des Dokumentarfilmes Buddhas unfolgsame Kinder ist mit seinen fünf Episoden ein Beleg für die ausufernden Randerscheinungen des Buddhismus. Gautama Siddharhtas Lehre wird von vielen seiner Anhänger auf eigenwilligste Weise konterkariert. Sie sind aber keine Kritiker und auch keine Abtrünnigen. Ihre Sichtweise des Buddhismus erweitert nur das Aktionsfeld des Glaubens bis hin zu sektiererischen Aktionen, die mit der klassischen Lehre unvereinbar sind. Wie bei allen religiösen Bewegungen werden auch im modernen Buddhismus die Wahrheiten aus Quellen bezogen, die sich der Beweisbarkeit entziehen. Das ist der Grund auf dem ein religiöser Wildwuchs gedeiht, der die Dogmen bis zur Unverständlichkeit pervertiert.

 Gert Chesi hat im zweiten Teil seiner Dokumentation Themen aufgegriffen, die bisher in der westlichen Welt weitgehend unbekannt waren. Nicht ohne Humor werden Buddhas unfolgsame Kinder vorgestellt.

Leben und Tod auf Bali

Ein Film von Gert Chesi

 

Leben und Tod auf Bali, das ist die filmische Bestandsaufnahme balinesischer Gegenwartskultur, die von tradierten Werten, aber auch von touristischen Kundenwünschen bestimmt ist. Eine kollektive Gläubigkeit hält die alten hinduistischen Kulte am Leben. Der Einfluss der Fremden hat allerorts seine Spuren hinterlassen, Tradition und Moderne durchdringen sich, wobei die Evolution oft eigenwillige Wege geht. Tänze und die Legenden aus dem Mahabharata-Epos aber auch das modernere Kecak ziehen Tausende an. Totenkulte und ein Leben zwischen Gottesdienst und Tourismus bilden eine phantastische Mischung, an deren Ende ein euro-asiatischer Synkretismus steht.  

Sprache: Deutsch, Länge: 70 Minuten

BUDDHAS UNFOLGSAME KINDER / Teil 1

Ein Film von Gert Chesi

 

Dieser Film befasst sich mit Buddhas unfolgsamen Kindern. Diese sind nicht nur die Ruhestörer innerhalb des religiösen Systems, sie sind auch die Erneuerer, deren Ideen und Extravaganzen oft seltsame Blüten treiben. Thailand ist reich an Menschen, die Buddhas Lehre auf ihre Weise interpretieren. Eine dem Buddhismus eigene Toleranz lässt sie gewähren. Künstler, Geistliche und kreative Individualisten sind die Protagonisten dieser Dokumentation. Trotz ihres Außenseitertums sind sie keine Abtrünnigen. Sie alle sind bekennende Buddhisten, die ihre Ideen und Visionen zur Verbesserung der Welt einbringen. Die Ergebnisse sind erstaunlich.

 

Sprache: Deutsch, Länge: 70 Minuten

Made in Africa

Dieser Film zeigt HandwerkerInnen, die mit ihren Berufen noch innerhalb der Traditionen stehen. Sie sind Weber, Gießer und Töpferinnen, die für den heimischen Markt produzieren. Ihre Techniken sind Jahrhunderte alt und nur mehr in wenigen Regionen Westafrikas zu finden. Importe aus China und Europa haben viele zum aufgeben gezwungen, doch die Besonderheiten lokaler Kundenwünsche haben auch Betriebe überleben lassen, die mit alten Methoden bis heute ihre Existenz sichern. Der Film Made in Africa hat sie noch einmal dokumentiert, bevor auch sie die Marktplätze für fremde Billigprodukte räumen werden.

MIAO - Ein Volk im Wandel

Dieser Film berichtet vom Wandel eines Volkes, das im Begriffe ist seine Kultur zu verlieren. In den südlichen Bergregionen Chinas leben verschiedene Minderheiten, die durch den Expansionsdruck der Han-Chinesen bis Burma und Thailand verdrängt wurden. Die Miao sind mit ihren neun Millionen Menschen die größte Gruppe. Sie haben wie ihre Nachbarn bedeutende kulturelle Leistungen erbracht, berühmt sind ihre textilen Objekte aber auch ihr Silberschmuck. Gert Chesi hat sie in den Bergen von Kaili, Südchina, und in Nordthailand besucht und einen sechzig Minuten Film produziert, der ihre alten Kulturen, aber auch den kulturellen Wandel, in dem sie sich befinden, dokumentiert. 

VOODOO - Die Magier der Erde

 Diese Dokumentation ist die filmische Version des Bild-

bandes „AFRIKA - Die Magier der Erde". Sie zeigt die Ent-

wicklung des Voodoo von der Zeit der Sklaverei bis in die Gegenwart und baut auf den Erfahrungen auf, die Gert Chesi im Laufe der letzten 40 Jahre in Westafrika gesammelt hat. Die Aufnahmen stammen aus Tempeln und Kultplätzen in Togo, Ghana und Benin. Sie stellen Priesterpersönlichkeiten, Könige und Heiler in den Mittelpunkt.

 

TOGO IM TANZ

„Der Tanz ist unsere Identität". Das sagt die togolesische Choreographin Madame Sodja. Jede der zweiundvierzig Ethnien Togos hat ihre eigenen Tänze, alle stammen aus den Tiefen afrikanischer Tradition. Tete Wilson, ein kunstsinniger Notar hat ein Festival ins Leben gerufen, um der Welt den Reichtum afrikanischer Kulturen zu zeigen. Bis nach Brasilien reichten seine Recherchen, Tänzer aus Bahia trafen sich mit denen Afrikas zu einer gemeinsamen Performance, die Maßstäbe setzte. Gert Chesi hat die Ruine des Hotel Tropicana ins Zentrum seiner Betrachtung gesetzt. Hier begegneten sich erstmals fremde Kulturen und beeinflussten einander. Vierzig Jahre später haben sich neue Formen und Stile etabliert, Togos Kulturen und Tänze sind im Aufbruch.

MASKENKULTE IN KERALA

Dieser Film zeigt sakrale Maskenkulte Südindiens. Eine der ältesten Theaterformen, das Kathakali baut auf den Legenden der Region um Kochi, aber auch auf den Erzählungen des Mahabharata Epos auf. Unter großer Prachtentfaltung zeigen die Akteure tänzerische und mimische Verkörperungen mythischer Helden. Im Norden Keralas, in Kannur, sind es die Theyyam Tänzer, die bei privaten und Tempel –Auftritten die Ahnengeister und Götter auferstehen lassen. Ihre Masken und Kostüme sind einzigartig, sie zählen zu den schönsten weltweit.

DIE GESCHICHTE DER NING

Dieser Film handelt von einem transsexuellen Knaben, der eine Frau sein wollte. Die Stationen am Weg zu diesem Ziel wurden von Gert Chesi dokumentiert und kommentiert. Es entstand eine einfühlsame Dokumentation, die auch den kulturellen und buddhistischen Hintergrund sowie die Eigenheiten der thailändischen Gesellschaft beleuchtet.


Trailer DIE GESCHICHTE DER NING
Ning Trailer.mov
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