Die Medizin der schwarzen Götter

 

Die Medizin der schwarzen Götter, so hieß Gert Chesis Buch, das 1997 im Haymon Verlag erschienen ist. Magie und Heilkunst im schwarzen Kontinent waren keine sterbenden Traditionen, es waren in den Kulturen Afrikas fest verankerte Methoden, die über Jahrhunderte den Menschen als Volksmedizin hilfreich zur Seite standen. Nun haben die Bilder laufen gelernt und Gert Chesi hat zwei gleichnamige Filme gedreht, die eindrucksvoll zeigen, dass sich im Umfeld von Heilern und Voodoo-Priestern das magische Weltbild und dessen Methoden bis heute erhalten haben.

Könige und Priester waren die Gesprächspartner. Sie führen in eine unbekannte Welt, die so rätselhaft wie deren religiöse Vorstellungen ist.

 

Mit Heilkräutern und Zauberformeln, mit Orakelsprüchen und den Botschaften der Trancemedien erstellen die Heiler ihre Diagnosen. Altes Wissen über die Wirkungen der Kräuter und oft bizarre Interpretationen verwirren westlich erzogene Menschen. Schnell wird von Betrug und Firlefanz gesprochen, doch im psychosomatischen Bereich geschehen Dingen von denen unsere Schulmedizin nur träumen kann. Einmal mehr erfahren wir, dass Afrikas Heilkunst innerhalb des autochthonen Kontext erstaunliches zu leisten vermag, auch dann, wenn aus westlicher Sicht der Tatbestand der Täuschung längst erfüllt ist.

In zwei Filmen von jeweils sechzig Minuten erklären Heiler, Priester und Patienten die Systeme afrikanischer Medizinen, und orakulärer Diagnosen. Wir werden Zeugen von geheimnisvollen Riten und magischen Waschungen, von Blutopfern und Trancetänzerinnen, die ihre Identität zugunsten der Ahnengeister aufgegeben haben.

Nur wenigen ist bisher der Zugang zu geheimen Zeremonien gewährt worden. Gert Chesi ist seit vierzig Jahren dabei, wenn Afrikas Götter ihre Medien reiten.